Grüne Brücke lebt!


Leider hat die teilweise irre-führende Pressebericht-erstattung dazu geführt, dass die weiterführenden Ziele des Vereins – Gestaltung und Aufwertung des Quartiers Altenhagen, Entwicklung stadtplanerischer Ideen bzgl. des Volmeufers, der "East – und Westside", Förderung erster Schritte zur Grünen Transformation – vollkommen in den Hintergrund getreten sind. 

 

 

 

Wie kam es dazu?

Wie die WP berichtete hatte die Allianz bestehend aus CDU, Grünen und FDP am 26.10.2023 eine umfangreiche Beschlussvorlage für den Rat der Stadt im Stadtplanungsausschuss vorgelegt, die der Verwaltung jedweden Kontakt oder gar Unterstützung des Vereins Grüne Brücke Hagen untersagen sollte.

In der 9-seitigen Beschlussvorlage wurden als Motive dieser ungewöhnlichen Vorgehensweise die Sorge um Steuermittel und auch die Besorgnis genannt, das Thema Grüne Brücke könnte Gegenstand im Kommunalwahlkampf 2025 werden. 
Das Bemühen des Vereins, eine breite Diskussion in der Bürgerschaft zu Fragen der Stadtentwicklung und Ökologie anzustoßen, wird in der umfangreichen Beschlussvorlage als „demokratietherapeutischer Ansatz“ diffamiert. 

Der Vorgang wirft kein gutes Licht auf die politische Diskussions-kultur und das Demokratie-verständnis einzelner Kommunalpolitiker. 
Zumal der bereits dritte bundesweite Bürgerrat getagt hat und in vielen Kommunen breite bürgerschaftliche Mitarbeit (statt nur „Partizipation“) selbstverständlich ist – Beispiel Aachen

Das Abriss  die einzig denkbare Antwort auf die „Bausünden“ der 70er Jahre ist, bezweifeln wir stark. 

WP auf Facebook, 31.10.2023


Wir werden uns als Verein Grüne Brücke weiter für eine ergebnisoffene Diskussion über Quartiersentwicklung, Umbau-kultur und Grüne Transformation in Hagen einsetzen, natürlich unter Beteiligung aller Akteure, Politik, Verwaltung und Zivil-gesellschaft.

 

"Das kann doch wohl weg!"

Abriss als Vergangenheitsbewältigung?

Nein! Wir müssen nicht erst über sieben Brücken gegangen sein und sieben dunkle Jahre überstanden haben, um - wie es ein bekannter Liedtext nahelegt- die Bedeutung von Brücken für das Zusammenkommen und das Zusammenleben der Menschen zu erkennen. Ohne Brücken führen alle Wege irgendwann nicht mehr weiter!

Aus dieser fundamentalen Erkenntnis folgt allerdings nicht der Schluss, dass nun alle Brücker per se und für immer ihre Existenzberechtigung gesichert haben. Es gibt Brücken, die sind klapprig und baufällig - andere führen ins Nichts und wieder andere trennen die Menschen, statt sie zu verbinden. Die Nachkriegs-Beton- Brückenmonster, die Verkehrsplaner sich ausgedacht und im Sinne der autogerechten Stadt gebaut haben, vergegenwärtigen uns das bis heute äußerst eindrucksvoll.

Die Süddeutsche Zeitung beschrieb unsere Heimatstadt Hagen so:

„Schnellstraßen fallen von den grünen Höhenzügen ringsum in die Stadt ein, berühren die Talsohle, schlagen hohe Brücken an Küchen und Wohnzimmern vorbei, senken sich ins nächste Gewerbegebiet ab und suchen den direkten Anschluss an die Autobahnen, die die Stadt einschnüren. Hagen rechnet nicht mit Aufenthalt, sondern mit Durchgangsverkehr.”  Der Zeitungsredakteur hat unsere Hochbrücke in Altenhagen im Auge gehabt, die Brücke, die nun- vom vielen Autoverkehr überfordert - nur maximal noch zehn weitere Jahre ihren Dienst tun kann.

Was liegt also näher, als endlich Schluss zu machen mit einer aus der Zeit gefallenen Missgeburt- um - wie es ein Grüner Hagener Kommunalpolitiker fordert- mit ihrem Abriss endlich ein symbolträchtiges Zeichen zu setzten gegen den Wahn der autogerechten Stadtplanung vergangener Zeiten! 
 

Einen Moment bitte: 

Liegt bei unserem Kommunalpolitiker nicht ein merkwürdiges Missverständnis vor? Denn es war doch der Hagener Wiederaufbau in der Nachkriegszeit, dem wir auch diese Brücke zu verdanken haben, der sich gerade durch den zweifelhaften Versuch der “Vergangenheitsbewältigung durch Abriss” auszeichnete! Was weg ist, ist weg! Aus den Augen, aus dem Sinn!

Exakt in diesem fatalen Abriss-Geist sollen wir heute Zeichen gegen den Planungswahn der autogerechten Stadt setzen?

„Der erste Fehler war die Errichtung. Der zweite Fehler war der Abbruch." (der Wiener Architekt Friedrich Kurrent).

 

Unsere Alternative:

”Eine ehemalige Vorhölle des Massenverkehrs, in der Anwohner*innen aus fünf Meter Distanz das Vergnügen haben, 24 Stunden am Tag Autos zu sehen, hören, riechen, verwandeln wir in einen Brückenpark für Fußgänger und Radfahrer, in einen Ort, der zum Flanieren einlädt, in einen Stadtteilpark in luftiger Höhe”.

Und für alle diejenigen, die sich später gar nicht mehr an das Massenverkehrsmonster erinnern, könnten Bildertafeln aufgestellt werden, die an den alten überkommenden Zustand erinnern. So- und nicht durch Abriss- wird die grüne Brücke zu einem Symbol der gelungenen grünen Transformation ….

Dabei geht es doch um sehr viel mehr als um schöne Symbolik!

Es geht um Verbindungen: Zum Hagener Bahnhof und zur Innenstadt, zu den umliegenden Quartieren!

Es geht um einen tagtäglich erlebbaren neuen Raum für persönliche Begegnungen, Austausch und Kontakte! Auf und unterhalb der Brücke!

Genau! Es geht um eine grüne Brücke, die verbindet!

 

 

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